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„Junge Donaubrücken“ – Schülerinnen des Solitude-Gymnasiums in Wien

Dabei wurde uns die Donauraumstrategie nahe gebracht und gezeigt, was für eine wichtige Rolle wir jungen Menschen die nächsten Jahre spielen werden. Teilgenommen haben an dem Projekt insgesamt 40 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine, Moldawien, Kroatien, Rumänien, Ungarn, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Deutschland.
Nach fünf Schulstunden sind wir direkt aus der Schule zum Flughafen aufgebrochen. Das Programm sollte spätnachmittags im Rathaus von Wien beginnen. Da unser Flug Verspätung hatte, trafen wir rund eine halbe Stunde zu spät ein und die weiteren Teilnehmer hatten mit der Aufgabe, ihr jeweiliges Land vorzustellen bereits begonnen.

Ziel war es den Teilnehmern einen Einblick in die Kultur und die Besonderheiten des eigenen Landes zu vermitteln. Nachdem wir dann einen ersten Eindruck in die anderen Kulturen und Länder erhalten hatten, ein „krimineller Workshop“ auf dem Programm. Dabei ging es darum, historische Mordfälle, Verschwörungen oder mysteriöse Todesfälle aus dem Donauraum mit Hilfe einiger Stichworte und Tipps zu rekonstruieren.

Am Dienstag ging es vormittags ins Wiener Rathaus. Wir bekamen eine Führung durch das 20.000 m² große Gebäude, in dem 2500 Menschen angestellt sind. Es ist stets für alle Besucher geöffnet.
Wir wurden zunächst von Marcus Schober (SPÖ-Abgeordneter) im Landtags- und Gemeinderatssitzungssaal empfangen, der mit echten Gold- und Wandmalereien verziert ist, die  zum Beispiel Maria Theresia oder Wolfgang Amadeus Mozart abbilden.. Uns wurde erklärt, wie Österreich und Wien politisch aufgebaut sind und welche Ziele die Politiker verfolgen. Vor allem erhielten wir einen genauen Einblick in die österreichische Bildungspolitik, was bei uns Schülern auf großes Interessen stieß. Danach begann erst die eigentliche Führung durch das eindrucksvolle Rathaus. Wir haben Einblicke in fast alle Räume erhalten und durften zum Abschluss noch mit dem Paternoster fahren.

Vom Rathaus ging es zur Ringtram ( eine historische Straßenbahn, die um den Wiener Ring fährt ), mit der wir viele Sehenswürdigkeiten bequem aus der Tram betrachten konnten. Sie wirkte nostalgisch, da ihr Innenraum fast komplett aus Holz bestand. Als sich die gemächliche Fahrt dem Ende zuneigte, hieß es für alle Teilnehmer aussteigen und die Stadtführung nun zu Fuß bestreiten. Auf welche Seite auch immer man schaute, gab es etwas Sehenswertes zu sehen. Am eindrucksvollsten waren für uns jedoch der Stephansdom und die Habsburger Hofburg, in der schon Maria Theresia oder Kaiserin Elisabeth von Österreich gelebt haben. Das war die letzte Station der Stadtführung und die Gruppe machte sich wieder auf den Weg ins Rathaus. Dort wurden wir in vier Gruppen eingeteilt und mussten Länder, die an der Donau liegen, entstehen lassen, mit eigenen Flaggen, Hymnen aber auch Ministern und Präsidenten. Zum Abschluss des Tages waren wir im hauseigenen Restaurant dem „Rathauskeller“ essen. Es gab Spezialitäten wie Wiener Schnitzel oder Sachertorte.

Den Mittwoch verbrachten wir ab zehn Uhr im Rathaus. Dort angekommen spielten wir ein Planspiel zum Donauraum. Zunächst bildeten wir eigene Länder im Donauraum. Durch zufälliges Erwürfeln legten wir anschließend in unseren Ländern den prozentualen Anteil (1 Würfelpunkt entspricht 10%) an Korruption, Arbeitslosigkeit, Umweltverschmutzung und Überalterung fest. Auch den Finanzetat der Länder erwürfelten wir. Nun musste sich die Regierung jedes Landes überlegen, wie viel Geld es in welche Problemlösungen investieren will. Dafür stellten wir einen Subventionsplan auf und beantragten Gelder vom Donauraumgremium. Jedes Land musste ausführliche Diskussionen führen, um Lösungsansätze für die einzelnen Probleme zu finden und gute und stichhaltige Argumente zu finden, damit das Gremium von den Vorschlägen überzeugt werden konnte. Durch das Planspiel wurde uns klar, dass der Donauraum Zusammenhalt braucht, um seine Probleme lösen zu können. Die stärkeren Länder müssen für die Schwachen einstehen, damit die Donauraumstrategie eine langfristige Zukunft hat.

Nach den anstrengenden Diskussionen hatten sich alle Teilnehmer ihre Pause verdient. Nach 16 Uhr hatten wir Freizeit, um Wien selbstständig zu erkundigen und uns selbst ein Bild von der Schönheit der Stadt zu machen.

Am Donnerstag versammelten sich die an dem Projekt teilnehmenden Schüler und Lehrer aus den verschiedenen Ländern früh am Morgen, um voller Vorfreude und mit hohen Erwartungen einen aufregenden Vormittag in der UNO-City in Wien zu verbringen. Dort wurden wir bereits zur Führung durch das gesamte UNO-Gelände erwartet und besuchten gemeinsam die Kunstgalerie im Zentrum des Gebäudes und den großen Eingangshof mit allen Flaggen, der in der UNO vertretenen Länder. Außerdem konnte man einen Blick in einen der beiden riesigen Plenarsäle werfen. Hierbei konnten die Schüler sehen, wie viel und vor allem auf welche Art und Weise in der UNO-City gearbeitet wird. Dies wurde uns in einem englischsprachigen Vortrag genauer erläutert, sodass alle Teilnehmer sich ein genaues Bild machen konnten, warum die UNO für uns und unsere Nationen so wichtig ist. In der anschließenden Fragerunde beantwortete einer der Pressesprecher des UN-Generalsekretärs geduldig unsere Fragen, die wir in allerbestem Englisch vorgetragen hatten. Das abschließende gemeinsame Mittagessen in der UN-Kantine war allein deshalb spannend, weil es hier eine atemberaubende Vielfalt an Gerichten aus allen Teilen der Welt gab.

Die gesamte Gruppe machte sich nun wieder auf den Weg zum Rathaus in die Innenstadt. Am Nachmittag wurden wir alle in zweier Gruppen aufgeteilt um mit jemanden aus einem anderen Land über unsere Länder und unsere Kulturen zu reden. Hierbei wurden sehr viele Unterschiede aber auch erstaunlich viele Gemeinsamkeiten festgestellt, welche anschließend gemeinsam besprochen wurden. Zuletzt mussten wir uns in Kleingruppen an verschiedenen Spielstationen beweisen und gingen zum Abschluss in einen Heurigen ( eine Besenwirtschaft ), um den letzten Abend noch einmal mit einem gemeinsamen Essen zu krönen. Abschließend bedankten sich alle noch bei Frau Dr. Volkmann, der Kulturreferentin für Südosteuropa, ohne die das Projekt „Junge Donaubrücken“ gar nicht stattgefunden hätte. Schließlich verabschiedeten sich alle Teilnehmer voneinander, sodass jeder Einzelne mit gutem Gewissen und dem Ziel mit allen Teilnehmern in Kontakt zu bleiben am nächsten Tag nach Hause fahren bzw. fliegen konnte.

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