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Bundestag macht Schule

Wie auch in den Jahren zuvor fand vergangene Woche, genauer gesagt am 23.Januar. 2020, dass unter den Schülern allseits bekannte Planspiel der KS1 statt. In diesem wird über einen bestimmten Gesetzesentwurf angeregt diskutiert und im Anschluss darüber abgestimmt. Hierfür wurde jedem Schüler eine Rolle inklusive Beschäftigung, Alter und natürlich Partei zugeordnet. Der Zweck des Ganzen liegt darin, den Weg der Gesetzgebung im Bundestag so realistisch wie möglich zu simulieren. Demnach wurde die Fragestellung so entworfen, dass die dadurch Schüler unmittelbar involviert sind.

In diesem Fall hat die Bundesregierung einen Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht, welches das Wahlrecht grundlegend ändern soll. Durch diese Änderung besitzt jede/r deutsche Staatsbürger/in schon von Geburt an die Möglichkeit, wählen zu gehen. Dies soll allerdings bis zum 16. Lebensjahr durch die Erziehungsberechtigten ausgeführt werden, erst danach darf man selbst wählen.

Bevor es nun losgehen konnte, gab es eine kurze Vorbereitungsphase. In dieser wurde der Oberstufenraum zum Plenarsaal von den bereits anwesenden Schülern umgebaut. Anschließend erläuterten die beiden Gemeinschaftskundelehrer Herr Raißle sowie Frau Wiedemann den weiteren Ablauf und durch eine kurze Rede von der Alterspräsidenten Selin Okur, wurde das Spiel eröffnet.

Zuerst wurde durch eine Wahl der Bundespräsident Kai Kresimon bestimmt, welcher von da an den Bundestag und dessen Abgeordnete durch den gesamten Tag leitete. Damit es zu keinen Komplikationen kam, wurden die Parteivorsitzenden bereits im Vorfeld gewählt. Diese interessante Aufgabe übernahmen Sina Weber (ADP), Lisa Schnabel (KVP), Laurenz Würth (LRP) und Mieke Nissen (ÖVP). Daraufhin zogen sich die einzelnen Parteien zurück, um über den Gesetzvorschlag zu debattieren bzw. um sich mit ihrem persönlichen Standpunkt auseinanderzusetzen. Eine engagierte Pressegruppe, bestehend aus Schülern der 10. Klasse, begleitete die Abgeordneten und verfasste aufschlussreiche Artikel über deren Auftreten. Des Weiteren wurde am Ende der Diskussion jeweils ein Vertreter für die anstehende Ausschusssitzung ausgesucht.

Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter mit dem Familienausschuss, dem Innenausschuss und dem Rechtsausschuss. In diesen Sitzungen wurde das Thema erneut, aber dafür um einiges kontroverser diskutiert. Vor allem hier wurden die Schlagfertigkeiten sowie der Enthusiasmus vieler Schüler deutlich, was die ganze Diskussion um einiges spannender gestaltete. Währenddessen schrieb die Presse fleißig an ihren Artikel weiter, wobei mancher durchaus provokativ war und für Aufsehen gesorgt hat. Das hat aber nicht nur für den ein oder anderen Lacher gesorgt. Vielmehr wurde dadurch neuer potenzieller Diskussionsstoff in die Welt gerufen.

Nachdem sich jeder Ausschluss auf einen Gesetzentwurf geeinigt hat, versammelten sich alle Parteien anschließend im Plenarsaal, um ein finales Urteil zu fällen. Bevor es zur Schlussabstimmung kommen konnte, hielt jeder Fraktionsvorsitzende eine Rede über den endgültigen Beschluss seiner Partei. Letzten Endes konnte der Gesetzentwurf jedoch nicht überzeugen, er wurde somit einstimmig abgelehnt. Nichtsdestotrotz war der gesamte Verlauf des Planspieles gut strukturiert und wurde von allen Beteiligten vorbildlich umgesetzt.

Zum Schluss lässt sich sagen, dass das Planspiel in der Form wirklich eine Bereicherung zum normalen Gemeinschaftskundeunterricht darstellt und dieses auf alle Fälle weitergeführt werden sollte.

text: corinna betz I fotos: flo schmucker

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