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Offizieller Festakt für Frau Schwahn

Schulleiterin in spannenden Zeiten

„In schulpolitisch spannenden Zeiten“ habe Susanne Schwahn die Aufgaben einer Schulleiterin übernommen, stellte Dr. Martin Brück vom Regierungspräsidium Stuttgart fest. Er  wünschte Schwahn genau wie die anderen Festredner alles Gute für die kommende Zeit an ihrer neuen Schule und dankte gleichzeitig dem stellvertretenden Schulleiter, Roland Kimmerle, für die kommissarische Leitung der Schule. 

Nachdem Bruno Stegmüller zum Ende des vergangenen Schuljahres in den Ruhestand verabschiedete wurde, wartete das Solitude-Gymnasium bis nach den Herbstferien auf eine Nachfolgerin.

Stellvertretend für das Kollegium begrüßte auch Peter Lehnert vom Örtlichen Personalrat Susanne Schwahn und bezog sich in seiner Rede auf den oftmals zitierten „guten Weg“, auf dem sich das Besetzungsverfahren mit Blick auf die neue Schulleitung letztlich befand: „Natürlich werden beidseitig Erwartungen geweckt. Wir freuen uns aber sehr, mit Ihnen diesen guten Weg weiterzugehen.“

Die neue Schulleiterin selbst sei nach den ersten 40 Tagen „stark beeindruckt“ von ihrer neuen Wirkungsstätte und bedankte sich vor allem für die große Offenheit, die ihr von Anfang an entgegengebracht wurde: „Ich habe hier ein gesundes, wohltuendes und motivierendes Schulklima vorgefunden.“ Ihr Ziel sei es unter anderem, dass die Schülerinnen und Schüler gerne zur Schule gingen. (th)

Frau Schwahns Rede im Wortlaut

Sehr geehrter Herr Dr. Brück, sehr geehrte Frau Fezer und Frau Zich, werte Ehrengäste, sehr verehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen und vor allem liebe Schülerinnen und Schüler!

Ich freue mich sehr, Sie zu meiner Einsetzung als neue Schulleiterin des Solitude-Gymnasium begrüßen zu dürfen - und ich danke Ihnen, dass Sie sich in dieser veranstaltungsreichen Vorweihnachtszeit die Zeit nehmen, mit mir zu feiern.

Wenn nur ein Teil der vielen guten Wünsche, mit denen ich heute bedacht wurde, wahr wird, dann ist mir vor der Zukunft gar nicht mehr so bange.

Die ersten 40 Tage als SL habe ich bereits hinter mir und damit einen ersten guten Einblick in das Solitude-Gymnasium erhalten.

Ich war und bin von meiner neuen Wirkungsstätte stark beeindruckt, weil ich auf eine spürbar intakte Schulfamilie getroffen bin, die mir den Einstieg sehr erleichtert hat. Gleichzeitig bin ich mir aber auch der Herausforderungen bewusst, die mit der Aufgabe einhergehen, die Sie mir als neue Schulleiterin am Solitude-Gymnasium zutrauen.

Eine kleine Beruhigung für mich – und vielleicht auch für Sie - ist, dass mich bis heute manche Menschen auf meinem schulischen Weg unterstützt und mich auf diese Aufgabe vorbereitet haben.

An sie möchte ich kurz erinnern, auch um ihnen nochmals zu danken:

Nach meinem Studium der Chemie und Biologie hat mich der Weg meiner Ausbildung an verschiedene Schulen, u.a. in Annweiler (Pfalz), Tübingen, Herrenberg und Konstanz geführt.

Meine erste „richtige“ Schule war dann das JKG in Leonberg, (2001-2013), wo gleich drei Menschen ganz besonders prägend für mich waren:
Herr Wolfgang Waldinger, mit seinen väterlich Mut machenden Ratschlägen, Herr Stegmüller, der mir Vorbild war mit seiner ruhigen, besonnen und humorvollen Art, sowie Herr Peters, der mir den nötigen Freiraum für Entfaltungsmöglichkeiten gab.

Auf dem Weg zur Schulleiterin war dann auch meine Zeit am Gymnasium in Rutesheim (2013-2018) wesentlich. Bei Herrn Schwarz war ich zuerst Abteilungsleiterin für Qualitätssicherung und Öffentlichkeitsarbeit. Zu den Aufgaben gehörte die Erstelllung und Pflege eines online-basierten Schulportfolios und die verantwortliche Konzeption der inneren und äußeren Öffentlichkeitsarbeit (Pressearbeit, Berichterstattung, Fotografie, Redaktion und Layout der Jahresschrift, Pflege der Homepage, Erstellung von Schulflyern und schriftlichen Schul-Infos, Erstellen von Präsentationen).

Später wechselte ich in die Abteilung für Schulentwicklung. Ich verantwortete die folgenden Bereiche: Implementierung der Leitgedanken in den Schulalltag, Fortschreiben eines Präventionskonzeptes und Sozialcurriculum in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit, Standardisierung pädagogischer Konferenzen, Durchführung von pädagogischen Tagen, bzw. Wochenenden, die pädagogische Gestaltung des Grundschul-Übergangs. Dabei und dadurch fand in besonderer Weise die Befähigung zur Schulleiterin statt. Die Beteiligung an der erweiterten Schulleitung und die übertragene Eigenverantwortung bildeten mich letztlich zur Führungskraft aus und gaben mir den Mut, mir überhaupt vorstellen zu können, mich auf ein so verantwortungsvolles Amt einer Schulleiterin zu bewerben. Vielen Dank Herr Schwarz!

Dass Herr Stegmüller dann zuletzt bei vielen Gesprächen das Solitude-Gymnasium unermüdlich ins Spiel brachte, stellte eine besondere Ehrung dar, auch wenn ich seine Worte „Ich will meine Schule in guten Händen wissen“ als Zuspruch und Anspruch zugleich verstanden habe.

Sie alle trauen mir nun zu, Schulleiterin am Solitude-Gymnasium zu sein. Die damit verbundenen Aufgaben sind vielfältig: Moderatorin und Mediatorin soll eine Schulleiterin sein, Öffentlichkeitsarbeiterin und Kommunikatorin auch, Schul-, Unterrichts- und Personalentwicklerin sowieso, Juristin und Verwaltungsfachfrau nebenbei, Ermunterin und Ermahnerin ebenfalls, Managerin und Motivatorin immerzu und, und, und - das alles ist viel!

Und so danke ich Ihnen zunächst einmal, dass Sie alle mir hier mir einen guten Start ermöglicht haben. Das lag wesentlich am besonderen Geist des Solitude-Gymnasiums.

Und so danke ich ausdrücklich noch einmal Herrn Stegmüller, meinem Vorgänger. Er hat äußerst wertvolle Arbeit geleistet und das Solitude-Gymnasium auf einen Kurs geführt, den ich gerne fortsetzen will. Ich habe ein gesundes, wohltuendes und motiviertes Schulklima vorgefunden, das eine von gegenseitigem Vertrauen geprägte Partnerschaft zwischen Eltern, Lehrern und Schülern ganz deutlich spüren lässt.

Es ist die Art und Weise des Umgangs miteinander, die den Geist unserer Schule von innen her trägt - und nach außen hin prägt. Dieser Umgang ist von spürbarer Freundlichkeit, Solidarität und gegenseitigem Respekt getragen.

Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei meinem Kollegium, bei der erweiterten Schulleitung und bei den Eltern bedanken. Sie alle haben mich mit offenen Armen und damit mit großem Vertrauensvorschuss herzlich aufgenommen. Vielen Dank dafür!

Dass ich hier richtig bin, lässt sich für mich auch an dem erkennen, was ich in den ersten Tagen erlebt habe. Sie, liebe Kollegen, sind mir in den Kennenlerngesprächen mit großer Offenheit und Herzlichkeit begegnet, was mir ihr Wohlwollen gezeigt hat.

Gleiches gilt für Herrn Kimmerle, meinen Stellvertreter, der mich genauso wie die Abteilungsleiter deutlich spüren lässt, dass er vertrauensvoll mit mir zusammenarbeiten will. Genauso sehe auch ich uns in der erweiterten Schulleitung und bin froh und dankbar, lieber Herr Kimmerle, dass Sie meinen Einstieg durch eine hervorragende Vorbereitung erleichtert haben.

Und dass die Eltern, vertreten durch die EBV Frau Dr. Keller-Flaig und Frau Müller, mich von Anfang an so konstruktiv unterstützt haben und auch der „Einsturz“ der Turnhallendecke gleich an meinem ersten(!) Arbeitstag zuerst sie und dann mich nicht erschüttert haben, zeigt eine intakte Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Schule. Das ist nicht selbstverständlich und dafür danke ich Ihnen sehr.

Und was wäre eine Schule ohne gut interagierende Unterstützsysteme wie Schulverwaltung, Schulträger, Schulverein und Sekretärin (Frau Dachtler, die gute Seele) und Hausmeister und Putzteam? Um all das muss ich mir keine Sorgen machen. Die ganz praktische Unterstützung Ihrerseits hat mir die ersten Tage ungemein geholfen, mich zurechtzufinden.

Vor allem aber danke ich euch, liebe Schülerinnen und Schüler. Ihr seid die wichtigsten Personen an unserem Solitude-Gymnasium. An euch richtet sich all unser Tun aus. Ihr motiviert und bestärkt mich dabei mit euren freundlichen Blicken und eurem zugewandten Interesse an meiner Person vom ersten Tag an! Ihr seid es, die mir auf besondere Weise zeigen, dass ich mich mit meiner Bewerbung zur Schulleiterin am Solitude-Gymnasium goldrichtig entschieden habe. Wegen euch komme ich jeden Tag besonders gern hierher. Und so tragt ihr euren ganz besonderen Teil dazu bei, dass ich mich hier bei euch und mit euch so wohl fühle.

„Schule ist Lern- und Lebensort“ - Schüler und auch Lehrer verbringen hier viel Zeit und erleben wesentliche Prägung für das Leben.

Hauptaufgabe einer Schulgemeinschaft von Eltern, Schülern, Lehrern und insbesondere auch von Schulleitung ist es deshalb, Schule als einen solchen Lern- und Lebensort verantwortlich zu gestalten!

Dabei ist das System Schule einem permanenten Wandel unterworfen. Inhaltlich zeugt davon nicht nur der neue Bildungsplan 2016. Beispielhaft genannt, muss sich Schule aktuell auch damit befassen, einen adäquaten Umgang mit den Themen Heterogenität und Inklusion zu finden, pause individuelle Förderkonzepte zu entwickeln und ebenso ein Ganztagesprogramm, welches modernen Familien- und Lebensstrukturen angepasst ist.

Und weil Schülerinnen und Schüler nicht nur für die Schule lernen sollen, sondern Schule Schülerinnen und Schüler auf das Leben vorbereiten und insbesondere das allgemeinbildende Gymnasium sie zu demokratiefähigen und verantwortlichen Gliedern unserer Gesellschaft erziehen soll, sind auch politische Themen wie die digitale Transformation, der Mobilitäts- und Klimawandel, die Diversifizierung unserer Gesellschaft – um nur einige zu nennen – Themen eines zukunftsorientierten Bildungskanons.

Bei diesen vielfältigen Anforderungen besteht stets die Gefahr der Überforderung und der Zerstreuung. Davor muss Schulleitung alle Beteiligten bisweilen auch schützen und bei allen Visionen, die Konzentration auf das Machbare und Wesentliche stärken.

Wenn „Schule ein guter Lern- und Lebensort“ sein soll, dann ist der Maßstab unseres Tuns stets unsere Schülerschaft.

An meiner Wunschschule kommen Schülerinnen und Schüler gerne an die Schule. Sie lernen – manchmal mehr und manchmal auch weniger freudig.

Sie erlernen nicht nur Fachwissen, sondern sie lernen lebensslang zu lernen und machen dann und wann die Erfahrung, dass Bildung ein Wert an sich darstellt – abseits aller ihrer oft so betonten Ökonomisierung und Verwertbarkeit.

Schülerinnen und Schüler sollen gerne zu uns an Solitude-Gymnasium kommen, sie sollen mutig lernen können, ihre Persönlichkeit möglichst frei ausbilden und sich verstanden wissen - und Rat finden, wenn sie solchen brauchen und sich auch einmal getröstet wissen, wenn sie das nötig haben – all das gehört auch zu einem guten Lern- und Lebensort.

An meiner Wunschschule sind sich darüber hinaus Lehrerinnen und Lehrer ihrer hohen gesellschaftlichen Bedeutung bewusst, sind Eltern ernstgenommene Bildungspartner, die mit uns gemeinsam Schule als Lern- und Lebensort mitgestalten.

Und dazu gehört nicht zuletzt auch ein dauerhafter Diskurs aller Beteiligten darüber, welche Werte uns hier am Solitude-Gymnasium und darüber hinaus für unsere Gesellschaft wichtig sind.

Die Messlatte liegt hoch. - Dessen bin ich mir bewusst. - Als Schulleiterin will ich meinen Teil dazu beitragen, dass wir die vor uns liegenden Aufgaben gut bewältigen und dabei ganz im Sinne des Solitude-Gymnasiums stets auch das gute Miteinander im Blick behalten.

Ich freue mich, dass ich hier am Solitude-Gymnasium Ihre Schulleiterin werden durfte.

Dafür danke ich nochmals ganz herzlich allen, die mich auf meinem Wege bislang begleitet haben.

Und jetzt freue ich mich, wenn Sie mit mir anstoßen!

Vielen Dank.

Susanne Schwahn
Schulleiterin

 

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